Zurück zur Journalübersicht

24. Nightal 1360 DR

Wir haben uns nun einige Tage in Tantras von unserem letzten Abenteuer erholt. Ich bin froh, dass ich noch lebe!!!
Nachdem ich nun fast mein gesamtes Leben bei meinem Meister in Zhentil Keep verbracht habe, wurde ich nach seinem Tod einer Gruppe zur Unterstützung zugeteilt. Ich war zunächst sehr verunsichert. Ich kannte fast nichts von der Welt und war in meiner magischen Ausbildung kaum weiter als ein Adept.
So hatte ich anfangs einige Probleme, mich zurechtzufinden und vor allem meine Sprüche sinnvoll einzusetzen. Doch habe ich sehr viel dazu gelernt und weiß nun auch meine Gruppenmitglieder zu schätzen.
Albis.... ja ich muß es mir eingestehen... er beeindruckt mich. Auch wenn er einen starken Glauben hat und ich nicht, sind wir uns auf gewisse Weise sehr ähnlich. Er hat schon wesentlich mehr Erfahrung als ich und seine Kräfte sind viel stärker. Auch wenn er Priester und kein Magier ist, denke ich, ich kann viel von ihm lernen.

In den Tagen hier in Tantras habe ich Semmemnon meine Dienste angeboten. Es erfüllt mich ein wenig mit Wehmut, erinnern mich meine Tätigkeiten doch an meine Zeit als Adept.
Endlich habe ich wieder Zeit, mich meinen Studien zu widmen. Ich verbringe den Tag viel lieber bei meinen Büchern, als in dunklen Gängen voller Monster... vielleicht ändert sich das in einigen Jahren... wenn ich in der Lage bin, meine eigenen Monsterscharen zu beschwören. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg.

28. Nigthal 1360 DR

Born hat uns einen neuen Auftrag gegeben. Und dieser Auftrag wird unserer Gruppe einiges abverlangen. Wir sollen für die Zhentarim das Tal um Hommlet in den Giant Spear Mountains für zukünftige Karawanen sichern. Die Organisation möchte sich den Handelsweg in den Osten erschließen und dazu muß der Paß für die nächsten Karawanen im Frühjahr gesichert werden. Die genauen Anforderungen sind:

Erkunden der Umgebung und Anfertigen von Karten für die Karawanen
Beseitigen von geografischen Hindernissen
Beseitigen von Banditen, wilden Tieren, Monstern etc.
Unterstützung örtlicher Machthaber sichern
Unterkünfte für die Karawanen bereitstellen
Verbündete unter der Bevölkerung suchen
Politische, wirtschaftliche Lage erkunden
Einen monatlichen Bericht anfertigen und zu Born nach Tantras schicken.

Das alles soll nicht militärisch geschehen sondern friedlich und unauffällig. Wir sollen neue Verbündete gewinnen und keine Untertanen oder gar Feinde.
Heng wurde als Regionalleiter ernannt und er wird volle Verfügungsgewalt über sämtliche Gewinne dort haben, um sie für unsere Aufgabe einzusetzen.
Bis Greengrass soll der Paß gesichert und alles nötige arrangiert sein.

29. Nigthal 1360 DR

Wir haben uns mit dem nötigsten versorgt. Ich ziehe mit gemischten Gefühlen los. Ich fühle mich relativ wohl hier. Ich habe meine Aufgaben und bin nicht in ständiger Lebensgefahr.
Doch auf der anderen Seite habe ich in der Zeit hier in Tantras eine Art Abenteuerlust entwickelt. Warum strebe ich nach der ständigen Lebensgefahr? Nach der Kälte und den schmerzenden Gliedern am Ende eines langen Tages? Nun, ich weiß es nicht. Doch dieses Streben ist in mir und so freut sich ein Teil meines Selbst auf die bevorstehenden Abenteuer.

4. Hammer 1361 DR

Wir passieren Dark Hollow.

Was mag das neue Jahr mir bescheren? Ich spüre meine Kräfte mit jedem Tag ein wenig wachsen. Sie testen meinen Willen, denn es verlockt, die Kraft einzusetzen. Noch kann ich mit Leichtigkeit wiederstehen.

6. Hammer 1361 DR

Wir passieren Fallen Tree. Bisher ist unsere Reise ruhig.

9. Hammer 1361 DR

Endlich in King's Reach! Und in Sicherheit.
Unsere Reise sollte nicht lange so ruhig bleiben. Man sollte sein Glück nicht hinterfragen, sondern es dankbar annehmen... Nichts ahnend stapften wir unseres Weges, als uns plötzlich ein riesiges Monster aus der Luft angriff. Es sah aus wie ein geflügelter Löwe und Pfeile schossen aus seinem Schwanz auf uns zu. Fast alle von uns wurden getroffen und ich war nach dem ersten Treffer wieder sehr angeschlagen. Während die anderen versuchten das Monster mit Bögen zu treffen, ließ Albis sich Flügel wachsen und stürzte sich auf das Untier. Zunächst starrte ich ihn verblüfft an, doch dann fing ich mich und schleuderte meine magischen Geschosse, die ich inzwischen recht gut beherrsche. Albis hatte leider kein Glück am heutigen Tage. Das Monster erwischte ihn übel, so dass kaum mehr als ein blutiger Haufen von ihm übrig war und er wie ein Stein zu Boden viel.
Ich glaubte ihn tot, doch Tanitha und Wrad stürzten sofort zu ihm und flößten ihm einen Heiltrank ein. Scheinbar hat ihm das sein Leben gerettet und erstaunlicher Weise war ich darüber sehr erleichtert. Und das nicht nur, weil seine Fähigkeiten für die Gruppe sehr wichtig sind...
Das Monster floh - inzwischen schwer verletzt - doch wir beschlossen, keine Zeit zu vergeuden und setzten unsere Reise fort ohne ihm hinterherzujagen.

Später

Ich war soeben bei einem Geschichtsschreiber, um Informationen über Hommlet zu erhalten. Leider war er nicht bereit, mich zu empfangen, also werde ich es morgen früh noch einmal versuchen.

10. Hammer 1361 DR

Welch eine Schande. Welch eine Schmach! Heute wurde ich zutiefst in meiner Würde verletzt und ich werde dies nicht vergessen. Allein der Gedanke an den Tag meiner Rache lässt mich diese Erniedrigung ertragen. Doch dazu später.
Früh am morgen suchte ich den Geschichtsschreiber erneut auf und in der Tat sollten sich seine Ausführungen als höchst interessant und hilfreich erweisen:

Vor ca. 25 Jahren wurde in der Nähe von Hommlet ein böser Tempel (Temple of Elemental Evil) erbaut, von dem aus Heerscharen von Monstern, düstere Horden und Dämonen die Gegend unsicher machten. Sogar Erdbeben und Stürme wurden von dort aus auf die Umgebung losgelassen.
Drei Jahre dauerte der Bau des Tempels. Vor 22 Jahren dann wurde das Böse in einer großen Schlacht bei Emrid Meadows geschlagen von einem vereinten Heer der umliegenden Siedlungen. Dabei wurde auch der Tempel vernichtet, allerdings nicht die unterirdischen Anlagen. Jedoch wurden diese mit einem mächtigen Zauber verschlossen und so wurde auch ein sehr mächtiger Dämon darin eingeschlossen.
Neun Jahre später keimte wieder Böses auf. Banditen machten die Gegend unsicher und seltsame Priester tauchten auf. Diesmal kämpften kleinere Söldner- und Abenteurergruppen gegen den Tempel. Und wieder gewannen sie. Diesmal wurde auch der gefangene Dämon vernichtet, die unterirdischen Gänge bereinigt und der ganze Komplex zum Einsturz gebracht.
Dieser Tempel war der Gottheit "Elder Elemental Eye" gewidmet. Diese böse Gottheit ist seit Anbeginn der Zeit gefangen und hat nur ein einziges Ziel: die Welt zu zerstören. Das ist auch ihren Anhängern bewusst, dennoch finden sich immer wieder welche. Das Symbol des Ordens sieht wohl so aus:
Symbol of the Elder Elemental Eye
In Hommlet herrschen zwei Lords. Die beiden waren Helden in der letzten Schlacht und übernahmen danach in der Stadt die Macht von einem alten Lord, der keine Nachkommen hatte, die die Herrschaft antreten konnten.
Der eine Lord ist ein Magier, der andere ein Krieger.
Außerdem gibt es in der Stadt drei Tempel: Helm, Lathander und Mielikki. Das könnte für uns ein Problem darstellen. Besonders Helm. Bah. Ich kann diese Paladine nicht ausstehen!

Diese Erkenntnisse teilte ich der Gruppe mit und eines stand fest... wir wären viel zu auffällig. Also beschloß Heng, dass wir ein wenig freundlicher gekleidet sein müssten. Mir schwante Übles und tatsächlich richtete sich die Aufmerksamkeit sofort auf mich. Nach einigem hin und her willigte ich schließlich ein, meinen schwarzen Umhang gegen einen.... farbigen zu auszutauschen. Hätte ich nur gewusst, was das bedeutet. Ich dachte mir, ein helles grün oder blau werde ich ertragen können. Doch es sollte schlimmer kommen. Der hiesige Schneider hatte lediglich einen Umhang... und was für einen. Blau mit goldenen Sternen!!!! Dazu noch einen Hut und Schuhe mit gebogenen Spitzen. Ich konnte mich wehren wie ich wollte, ich musste diese Lumpen nehmen. Hut und Schuhe werde ich wohl eher verbrennen als tragen!!! Aber bei dem Umhang habe ich wohl keine Wahl.
Ich sehe aus wie ein dahergelaufener Scharlatan vom Jahrmarkt. So werde ich mich jedenfalls nicht dem Magier in Hommlet zeigen!
Der Schneider und sein Gehilfe werden meine Rache zu spüren bekommen. Ich konnte meine Wut nur mit Mühe unter Kontrolle halten, um ihn nicht gleich zu töten. Doch ich werde das nicht so schnell vergessen und eines Nachts wird er eines schrecklichen Todes sterben.

Ich war zum Glück nicht der einzige, der dem Spott der Gruppe ausgesetzt war. Auch Tanitha sollte sich äußerlich "bessern" und bekam ein Hochzeitskleid verpasst. Auch sie war alles andere als glücklich darüber...

Nun ja, jedenfalls machten wir uns danach auf nach Hommlet.

11. Hammer 1361 DR

Die Reise war beschwerlich, doch sind wir endlich in Hommlet angekommen. Hommlet. Fast idyllisch gelegen am Fluß Vespa, eingerahmt von den hohen Gipfeln der Giant Spear Mountains. Ich finde den Ort jetzt schon langweilig. Auf unserem Weg in die kleine Stadt kamen wir an einem Mietstall (9) und einem Töpferer (13) vorbei. Außerdem gibt es hier einen Zimmerer (12), einen Lederarbeiter (21), einen Schneider (8), die Kneipe Terrigan's (5), einen Handelsposten (6), eine Brauerei, einen Bäcker, ein altes Rathaus (16) sowie die drei Tempel (Mielikki:1, Lathander:2, Helm:3).
Wir mieteten uns ein im Inn of the Welcome Wench (4) - ein Gasthaus mit Stallungen und einem kleinen Garten - und erholten uns erst einmal von unserer anstrengenden Reise.
Die Barfrau Maridosen brachte uns Speis und Trank. Später lernten wir dann auch die junge Wirtin Westa kennen. Sie scheint mir um die 17 oder 18 Jahre alt zu sein und ihre Lebenskraft wirkt verlockend auf mich. Ich verlange danach, ihr ihre Lebenskraft zu nehmen und sie meiner hinzuzufügen. Wieder wird meine Willenskraft auf die Probe gestellt. Diesmal jedoch ist es nicht so leicht zu widerstehen, so verlockend ist die Vorstellung. Doch bin ich leider noch lange nicht in der Lage ihr die Kraft zu entziehen. Die Macht in mir wird stärker, jedoch weiß ich sie noch nicht zu fokussieren und sie mir Untertan zu machen.
Auf ihre Jugend angesprochen erzählte Westa, sie habe die Geschäfte übernommen, da ihr Vater schon zu alt dafür sei.
Im Schankraum hielt sich des weiteren ein Barde auf, der von Heng an unseren Tisch gebeten wurde. Redeethidor Halfmoon sein Name. Er war durchaus sehr gesprächig nachdem wir ihm Speis und Trank bringen ließen.
Schon einige Jahre sei er in der Stadt. Auf den Tempel angesprochen meinte er, dass in letzter Zeit wieder in der alten Wasserfeste Dinge geschehen. Die Feste wurde damals bei der ersten Schlacht zerstört und war ein Außenposten des Kultes.
Burn und Rufus - die beiden Stadtherren - führten den letzten und entscheidenden Schlag gegen den Tempel an. Ihre Burg, die auf der anderen Seite des Flusses steht wurde vor drei Jahren fertiggestellt. Seit dem wird das alte Rathaus (16) nur noch als Lager benutzt. Redeethidor konnte auch unsere Vermutung bestätigen, dass einer der Lords ein Magier ist.
Zur Stadt selbst gab er uns auch einige Auskünfte. So gibt es einen Rat, der aus den meisten Handwerkern und den reicheren Bauern besteht. Weitere bekannte Personen sind der Druide Jaroo Eshteff, der sich sehr für den Ort eingesetzt hat, der Magier Spooknoar, der Tränke herstellen kann. Außerdem gibt es eine elfische Braumeisterin namens Tanaia Sevensong und den Bäckermeister Otto Galver. Rudolph gehört ein Mietstall in der Stadt, der Handelsposten wird von dem Halbling Juman Daat geleitet. Der Tempel der Mielikki wird von Lady Renngold geleitet und der Tempel des Lathander von Letha Thekey.

Nach Redeethidors Ausführungen zogen wir uns müde auf unsere Zimmer zurück. Dabei teile ich mir ein Zimmer mit Tanitha, der ich mich seit King's Reach doch ein wenig verbunden fühle. Vielleicht schmieden wir später noch unsere Rachepläne....

12. Hammer 1361 DR

Nach der nächtlichen Ruhe machten wir uns am morgen auf, die Stadt zu erkunden. Hommlet ist nicht besonders groß, so dass wir in wenigen Stunden alles gesehen haben.
Es scheint wirklich alle für unseren Auftrag wichtigen Einrichtungen in dieser Stadt zu geben: Weber (7), Wagenmacher(20), Steinmetz(18), Mühle (28/29), Mietstall(11), Handelsposten(6), Schmiede(13), Bäcker(17), Meierei(24), Töpferer(22), zwei Magier (Scrolls ->15, Potions -> 25), Brauerei (10).

Da wir nicht unbedingt preisgeben wollten, dass wir im Auftrag der Zhentarim unterwegs sind, andererseits aber auch nicht lügen wollten, beschloß Heng, dass wir offiziell im Namen Jeremy Talbots unterwegs sind, einem Handelshaus aus Moolmaster.

Nach der gemeinsamen Runde teilten wir uns auf. Ich ging zusammen mit Tanitha sofort zum Schneider, um endlich den schrecklichen Umhang loswerden zu können. Der Schneider - Jinad - willigte ein, mir für sieben Goldstücke einen grünen Umhang zu schneidern. Das dauert zwar drei Tage, doch bin ich sichtlich erleichtert und kann es kaum abwarten, ihn in drei Tagen abzuholen.
Auch Tanitha lässt sich von Jinad ein neues Kleid anfertigen.

Danach ging ich zu dem Magier, der Schriftrollen anfertigt - einem Elfen namens Zerosh Lubrick. Doch war es schwierig etwas von ihm zu erfahren in Bezug auf unseren Auftrag. Ich bin wahrlich kein Spion, doch auch ein Meister auf dem Gebiet des Sammelns von Informationen hätte seine Schwierigkeiten gehabt.
Er meinte, er sei nach Hommlet gekommen, weil es hier sehr ruhig und friedlich ist. Außerdem verkauft er folgende Schriftrollen:
Color Spray, Sleep, Shield - je 25 GP
Fireball, Magic Weapon, Water Breathing - je 375 GP
Identify - 125GP
Invisibility, Levitation, Mirror Image - je 150 GP
Auf Wunsch fertigt er auch andere Schriftrollen an.
Da ich in Tantras nicht in der Lage war den Spruch Shield zu lernen, erwarb ich die entsprechende Schriftrolle, um sie später in mein Buch zu übertragen.

Etwas entmutigt verließ ich die Schreibstube, um mein Glück bei Spooknoar zu versuchen, dem Tränkebrauer. Doch Meister Spooknoar fand ich in seinem Geschäft nicht an. Hinter der Theke stand ein kleines Mädchen - seine Tochter - und im hinteren Bereich ein finster dreinblickender Zwerg, der wohl als Wache angestellt ist. Von der kleinen erfuhr ich, dass ihr Vater wohl schon einige Tage in der Umgebung unterwegs ist und jeden Tag zurückerwartet wird. Desweiteren stehen folgende Tränke zum Verkauf:
Spiderclimb - 50GP
Hiding - 150GP
Cure Moderate Wounds - 330GP
Bull's Strength - 300GP
2x Cure Light Wounds - 55GP
Water Breathing - 350 GP
Swim - 150GP
Blur - 300GP

Ich verabschiedete mich von der kleinen und ging zurück ins Gasthaus. Ich mag diesen Ort nicht. Er ist so friedlich und ruhig. Es dreht sich mir der Magen um, wenn ich die gepflegten Farmen und die gut erhaltenen Häuser sehe. Leider scheint es, werden wir noch einige Zeit hier verbringen. Für mich wird sie wohl nicht sehr fruchtbar sein. Der Elfenmagier war nicht bereit, mich als Lehrling aufzunehmen und Spooknoar ist noch nicht zurück. Wie soll ich so meine Studien fortsetzen?
Zurück im Gasthaus trafen nach und nach die anderen ein, um von ihren Erkundungen zu berichten.
Wrad war zunächst zu Rudolph gegangen, dem Besitzer des Mietstalls. Rudolph ist ein mittelalter Zwerg, der bevor er nach Hommlet ging in King's Reach in einer Mine gearbeitet hatte. Er kam hier her, weil es hier schön ruhig und friedlich ist, bis auf die paar Orks, die ab und an mal gesehen werden und selten Überfälle auf die Stadt machen. Rudolph besitzt mehrere Stallungen und einige Menschen aus Hommlet haben ihre Pferde beim ihm untergestellt. Außer ihm gibt es noch einen oder zwei Zwerge in der Stadt.
Imarion war unterdessen zur Braumeisterin Tanaia Sevensong gegangen. Doch auch er hat nicht viel von ihr erfahren, als dass die Stadt ruhig und friedlich ist.
Albis besuchte den Druiden Jaroo Eshteff. Dieser wohnt natürlich in seinem eigens angelegten Hain, der mehr wie ein kleines gepflegtes Wäldchen mit dichtem Unterholz aussieht. Jaroo ist ein älterer Mann wohl zwischen 70-80 mit einer braunen Kutte und einem Bart. Sehen Druiden jemals anders aus? Er lebt schon länger hier als die Lords und war gleich nach dem Abschluß seiner Ausbildung nach Hommlet gekommen. Auch er bestätigte, dass es außer den wenigen Orks keine Bedrohung gibt. Auf mögliche Karawanen angesprochen reagierte er jedoch gereizt. Viele Menschen sind für ihn gleichbedeutend mit Ärger und die Karawanen würden die unberührte Natur zerstören.
Heng erkundigte sich bei der Wirtin, wer für die Handelsgeschäfte in der Stadt verantwortlich ist bzw. die Erlaubnis für den Aufbau eines Handelspostens erteilen würde. Ansich befasst sich der Rat mit solchen Angelegenheiten, dessen Vorsitzender Karlmalle (einer der Helmpriester) ist. Allerdings können die Lords auch über unser Anliegen entscheiden, jedoch würden sie vorher die Ratsmitglieder konsultieren. Also machte sich Heng auf zur Burg, um sich dort den Lords der Stadt vorzustellen.
Dort war zunächst nur Rufus (der Krieger) anwesend, der mit zwei Soldaten Karten spielte. Diese Soldaten nennen sich übrigens Burn's Badgers. Rufus ist ein kräftiger Mann um die 40, der sehr freundlich zu Heng war und der Errichtung einer Handelsroute zugestimmt hat, solange die Gesetze beachtet werden und wir die entsprechenden Steuern bezahlen.
Danach spielte er noch ein wenig Karten mit Rufus und den Soldaten. Zwischendurch kam auch Burn in der Halle vorbei, der sich jedoch nicht lange dort aufhielt.
Heng hat außerdem ein leeres Haus gefunden und es bei Juman für 190 GP im Jahr angemietet. Jetzt haben wir unser eigenes Haus! Besonders luxuriös ist es allerdings nicht. Da es nur zwei Betten gibt, muß ich auf dem Boden schlafen. Nun ja. Ich bin auch nicht unbedingt Luxus gewöhnt. Es kommt auf andere Dinge im Leben an... Macht.
Das Haus hat außerdem ein paar Schränke und eine Feuerstelle. Im Untergeschoss gibt es zwei große Zimmer. Oben gibt es drei kleine Räume, die jedoch nur leicht abgeteilt sind. Damit wir es auch warm haben, hat Heng gleich genug Kohlen besorgt. Neben dem Haus gibt es auch einen kleinen Schuppen.
Es war eine gute Idee von Heng. Jetzt können wir ganz in Ruhe unser weiteres Vorgehen besprechen, ohne auf ungewollte Zuhörer achten zu müssen.

In einer ruhigen Minute habe ich mich mit Albis unterhalten. Nun ja... eigentlich hat er mich angesprochen. Er erzählte mir von den Vorzügen des Glaubens an Bane und den Nachteilen, wenn man diesen Glauben nicht hat. Ich muß sagen, auf seine Argumente hatte ich keine Erwiderung. Ich habe meine Seele bisher Velsharoon anvertraut, doch nie eine wirkliche Beziehung zu ihm gehabt. Ich erbat mir Bedenkzeit und dachte wirklich lange darüber nach. Banes Lehren sagen mir durchaus zu. Der Konflikt spielt in meinem Leben eine große Rolle. Seit ich zur Gruppe gestoßen bin und schon einige Kämpfe überstanden habe bin ich viel stärker geworden. Wer aus dem Konflikt herausgeht, geht gestärkt heraus. Also sollte ich den Konflikt suchen oder sogar selbst verursachen, um selbst stärker zu werden? Nun, ich werde mich mit dem Glauben auseinandersetzen. Ich will keine vorschnelle Entscheidung treffen. Schließlich will ich meinen Nutzen daraus ziehen.

Am Abend gingen wir wieder ins Gasthaus, um hier und da noch ein paar Informationen zu sammeln. Wir schauten uns zunächst um und sahen einige auffälligere Gestalten. Tanitha versuchte ihr Glück bei einem doch schon etwas angetrunkenen Söldner namens Xart. Xart ist erst Mitte 20 und trägt den Beinamen "Der Schlächter". Doch besonders gesprächig war er nicht. Er sagte, er sei auf der Suche, doch wonach wollte er nicht preisgeben. Er ist erst seit ein paar Wochen im Ort und kommt ursprünglich aus Cromyr.

Unterdessen unterhielt sich Albis mit einem anderen Söldner namens Schatrilon. Der hatte uns die ganze Zeit über beobachtet und das kam uns verdächtig vor. Er sucht in den Ruinen nach Schätzen und ist schon fast 2 Jahre hier. Er erzählt, dass die meisten Leute erst nach der letzten Schlacht hergekommen sind. Damals waren nur die beiden Lords, der Druide und Kanonesse Eday (Hohepriesterin des Helm) dabei. Alle paar Jahre kämen Schatzsucher hier her, um ihr Glück zu versuchen. Auch hätte er von Xart gehört, dass dieser in der Nähe des Tempels wohl Bugbears bekämpft hätte. Auch gäbe es immer wieder einzelne Orktrupps, die die Stadt überfallen, aber die sind keine wirkliche Bedrohung.
Irgendwie schien es, dass Albis mehr von sich und uns erzählte, als Schatrilon Informationen zu entlocken. Dieser scheint ein sehr geschickter Redner bzw. Zuhörer zu sein, der wohl seinen Gegenüber gut manipulieren kann, unbewusst mehr zu erzählen, als er eigentlich möchte.

Währenddessen versuchte sich Imarion bei dem kleinen Gnom, der etwas unscheinbar in einer Ecke saß. Doch dieser schien alles andere als willig, Informationen zu geben. Er heißt Niereti Poskuria und ist ein Geschichtsforscher, der sich mit der Schlacht beschäftigt. Er will jedoch nicht mehr lange in der Stadt bleiben.
Tanitha hatte sich nun zu Elmore gesellt. Doch leider ist auch sie nicht besonders wortgewandt und verstrickte sich in Zweideutigkeiten, so dass Elmore, der sich als Kapitän der Miliz herausstellte, glaubte, sie sei eine Banditin.

Nun wurde es Heng zu viel. Er befahl Imarion und Wrad Albis sofort aus dem Gasthaus zu schaffen, bevor er noch alles preisgeben würde. Dann lud er Schatrilon ein und begann ein vorsichtiges Gespräch. Schatrilon gehört nicht zur Stadtwache sondern ist ein Abenteuer, der hier und da verschiedene Arbeiten annimmt. Auf den Tempel angesprochen meinte er, er hätte von Jägern gehört, dass es Goblins bei der alten Ruine gäbe. Über die Orks in der Umgebung konnte er auch nicht viel neues berichten. Sie seien wohl eher Normadenstämme, die in Höhlen in den Bergen leben. Auch über Hommlet wollte er nicht will erzählen. Es gibt die gewöhnlichen innerstädtischen Intrigen.
Heng befragte ihn auch zu der Frau, die sich offensichtlich sehr für Elmore interessierte. Über sie wusste Schatrilon nur, dass sie vor dem Winter gekommen war und wohl Arbeit suche. Und der seltsame Halbgoblin den wir schon am Vortag in der einen Ecke des Gasthauses gesehen hatten, ist angeblich ein Halbling, der seine Eltern sucht. Nun, über die Rasse der Eltern lässt sich wohl nicht streiten...
Heng verabschiedete sich und versuchte nun auch bei Elmore den Eindruck, den er von unserer Gruppe haben musste, etwas zu unseren Gunsten zu verändern. Ob ihm das gelungen ist, bleibt abzuwarten.
Elmore meinte, er hätte von Jägern gehört, dass es bei der Wasserfeste wieder rumorte.

Schließlich verließen wir dann das Gasthaus und verbrachten die erste Nacht in unserem Haus. Ich werde jetzt zum mitternächtlichen Gottesdienst gehen und mich dann zur Ruhe begeben. Morgen wird es ein anstrengender und gefährlicher Tag. Wir werden uns bei der Wasserfeste umschauen und wer weiß, was dort lauert.

13. Hammer 1361 DR

Was für ein Kampf!!! Und was für ein Glück!!! Oder war es doch kein Glück? Lebe ich wirklich nur noch, weil ich in Banes Gunst stehe?

Wir verließen Hommlet am heutigen Morgen, um die alte Wasserfeste zu erforschen. Es dauerte nicht sehr lange und auf dem Weg kreuzten wir kleine Fußspuren im Schnee. Sie werden wohl von dem Geschichtsschreiben stammen...
Nach wenigen Stunden gelangten wir zur Feste und die Atmosphäre dort war wahrlich bedrückend. Es war dort still. Sehr still. Bedrohlich still. Die Feste selbst ist sehr eingefallen. Es führt ein Wassergraben herum dort erstaunlicherweise wies die Brücke einige neue Balken auf. Sollten dort neue Bewohner hausen? Gleich an der Brücke der erste Schreck. Ein Wesen aus dem Wasser griff uns an. Ich hielt mich aus dem Kampf raus, denn so schwierig sollte sich der Gegner für uns nicht entpuppen. Jedoch schaffte es das Wesen, Tanitha mit ins Wassen zu ziehen. So musste Heng hinterher springen und sie retten.
Nachdem wir das Wesen besiegt hatten, erkundete Imarion den Innenhof der Burg. Wir warteten draußen. Und plötzlich hörten wir nur "Drachen" und sahen einen hellen Blitz. Heng stürmte sofort hinein, um Imarion mal wieder zu retten. Wahrlich... ich verstehe nicht, warum sich Imarion immer wieder in solch eine Gefahr begiebt. Er ist derjenige, den es als ersten trifft. Warum bringt er dieses Opfer? Warum ist er in der Organisation?
Aber weiter.... Heng kam dann mit dem bewusstlosen Imarion auf der Schulter wieder hinaus gestürmt und nun entbrannte der Kampf mit dem Drachen vollends. Er war etwa menschengroß und hatte bläuliche Schuppen. Ein wirklich schönes und elegantes Geschöpf, doch auf der anderen Seite äußerst gefährlich. Eine Kombination, die mir durchaus gefällt.
Der Kampf war hart. Schon, weil der Drache und hin und wieder einen Blitzstrahl aus seinem Maul entgegenschleuderte. Auch ich wurde zweimal getroffen und kann von Glück sagen, dass ich nicht dabei starb. Eigentlich hätte schon ein Treffer genügt, doch ich überlebte beide Male.
Zwar trafen wir den Drachen auch und schließlich flüchtete er, doch waren wir fast alle dem Tode nahe und beschlossen, wieder nach Hommlet zu gehen und uns ein oder zwei Tage auszuruhen, um dann hierher zurückzukehren und dann den Drachen zu töten.
Auf dem Heimweg sprach ich mit Albis. Es verwunderte mich doch sehr, dass ich trotz der Geschehnisse noch am Leben bin. Waren das Zeichen von Bane? Stehe ich in seiner Gunst? Ich denke schon!
Ich werde heute Abend zum Glauben an Bane übertreten. Die Zeichen sind eindeutig. Jetzt wo ich mir dessen gewiss bin, fühle ich mich stärker und selbstbewusster. Ich fühle mich auch mehr und mehr Albis verbunden und habe festgestellt, dass wir scheinbar ähnlich denken und ähnliche Ziele im Leben haben.

Als wir zurückgekehrt waren stand kurze Zeit später ein Junge von etwa 12 Jahren vor der Tür. Etwas schüchtern meinte er, er wolle gerne unser Hausdiener sein, um sich ein paar Münzen zu verdienen. Wahrhaft ein hübscher Bursche... doch leider darf ich ihn hier noch nicht für Experimente benutzen. Doch meine Zeit wird kommen...
Mecki ist sein Name und Heng willigte ein, ihn anzustellen. Schließlich hätten wir jetzt jemanden, der für uns Nahrungsmittel und andere Dinge besorgen kann.
Sogleich machte sich Imarion mit Mecki auf, um Badezuber, Töpfe, einen Bratspieß, Besteck und Geschirr zu kaufen.
Ich ging derweil zum Magier Lubrick um den Spruch Web von ihm zu erwerben. Er wird morgen Nachmittag fertig sein.

Später
Gleich ist es Mitternacht... ich bereite mich auf den Gottesdienst vor.

14. Hammer 1361 DR

Nun bin ich ein Jünger Banes bzw. Anthraxus. Wie mir Albis erzählte lebt Banes Essenz in dem Gott Anthraxus weiter. So kann es sein, dass Banes Priester immer noch seine Kraft spüren und seine Wunder wirken können.
Während des Gottesdienstes machte Albis mich als neuen Jünger Banes bekannt, sehr zur Überraschung der anderen, wie ich amüsiert bemerkte. Ich besiegelte den Pakt in dem ich Samael meine Hand reichte. Das war für mich nun das endgültige Zeichen, dass Anthraxus/Bane mich will. Und er hat meine Seele nun letztendlich auch bekommen.

Später
Ich lieh mir 150GP von Heng, um mir die Schriftrolle zu kaufen und habe sie heute den ganzen Tag studiert. Ich denke, ich kann sie entziffern.
Heute Morgen jedoch gab es einen großen Konflikt in der Gruppe zwischen Albis und Tanitha. Albis wollte Tanitha heilen, doch statt dessen fügte er ihr Wunden zu. Er sagte, Bane gäbe seine Kraft nur denjenigen, die ihn zu würdigen wissen. Daraufhin war Tanitha sehr erbost und sah nicht die wahre Bedeutung dieses Geschehnisses. Stattdessen meinte sie, Albis sei daran Schuld und ging zum Geschäft des Spooknoar, um sich dort Heiltränke zu kaufen. Banes gibt nicht jedem bereitwillig seine Kraft. Tanitha ist wirklich wütend auf Albis, doch wenn sie aus diesem Konflikt hervorgeht, so wird sie gestärkt sein. Noch sieht sie es nicht, doch ich werde versuchen, sie auf den rechten Weg zu bringen.
Auch Heng wurde die Kraft Banes verwehrt. Jedoch wurde ihm kein Schaden zugefügt. Ihm wurde lediglich die Heilung versagt. Heng war darüber natürlich nicht sehr erfreut und bedeutete Albis, dass er bald keine Bedeutung mehr für die Gruppe hätte, wenn seine Heilkräfte nicht mehr wirken. Daraufhin wirkte Albis auch ein wenig sprachlos, aber er kann nichts machen, wenn Bane die Kraft verwehrt.
Am Abend führten Albis und Heng noch ein privates Gespräch. Ich denke, Heng wird Albis klar gemacht haben, dass so etwas nicht noch mal passieren sollte. Wir werden sehen.

16. Hammer 1361 DR

Schnell bevor es losgeht. Wir wollen wieder zum Drachen und ihm nun den Garaus machen. Ich habe leider die Schriftrolle nicht verstanden und werde sie nur ablesen können. Heng war darüber natürlich nicht erfreut, doch kann ich nichts machen und langsam ist es mir auch egal was Heng sagt. Was passiert, passiert und da kann er wütend werden wie er will. Es geht los.

16. Hammer 1361 DR abends

Was für ein Tag.... meine Gedanken rasen immer noch und ich habe das Gefühl, dass mein ganzer Körper voller Energie steckt. Ich bin ein anderer Mensch geworden. Alles ergibt nun einen Sinn. Alle Probleme haben einen Sinn. Ich fühle mich den anderen - außer Albis - überlegen.

Wir stapften durch den Schnee zur Wasserfeste. Dort trafen wir wie erwartet auch auf den Drachen. Nun entbrannte der Kampf. Doch diesmal waren wir konzentrierter und trafen das Biest auch öfter. Albis eilte vom einen zum anderen, um sie wieder zu heilen. Und tatsächlich sollte ich Gelegenheit bekommen, dass magische Netz zu spannen. Als der Drache von außen nach innen flog und sich zwischen die zwei Mauern setzte witterte ich die Möglichkeit. Ohne viel nachzudenken las ich die Rolle und fing den Drachen. Ich hatte nicht ganz mit den Auswirkungen gerechnet. Er war nun mitten drin gefangen und wir hatten keine Gelegenheit hineinzugelangen. Doch dann holte er Luft, öffnete sein Maul und bevor ich Abschied vom Leben nehmen konnte, wurde alles schwarz um mich. Schwarz und kalt. Unendlich. Das erste was ich verspürte war Ärger. Ärger darüber, so viel unvollendet zurückgelassen zu haben. Ich hatte Ziele, ich hatte Rechnungen offen. Und nun war alles vorbei. Und Heng würde sich wahrscheinlich freuen, dass er endlich den schwachen Magier loswar.
Doch dann spürte ich es. Eine Essenz so riesig, so mächtig, so unfassbar. Sie war überall gleichzeitig. Es ist kaum in Worte zu fassen. Dann "sprach" sie zu mir. Es war aber keine Sprache im menschlichen Sinne, es war mehr ein Gefühl, die Worte waren in mir. Ich fühlte mich klein und schwach. Ich wusste sofort es war Anthraxus/Bane. Albis hatte mich aufgeklärt, dass Anthraxus Banes Essenz aufgenommen hatte und nun beide Gottheiten in sich vereint. Was nun geschah, möchte und brauche ich nicht aufschreiben, denn es wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Ich sprach mit Anthraxus. Ich, der ich mir vor wenigen Wochen nichts aus Göttern machte. ER bot mir an, mich zurück ins Leben zu schicken. Natürlich waren daran Bedingungen gebunden, die ich jedoch mit Freunden akzeptierte. Zum einen bin ich nun verpflichtet neue Anhänger für IHN zu finden. Zum anderen muß ich die Schule der Nekromantie aufgeben, da sie für IHN keine Bedeutung hat. Das wird mir schwerer fallen, doch bin ich für das Geschenk des Lebens und für die Gunst Anthraxus' sofort bereit dieses Opfer zu bringen.
Dann wachte ich auf. Und schwamm in einem Meer von Schmerzen. Ich öffnete die Augen langsam und allmählich bildeten sich Konturen in dem verschwommenen Bild, was sich meinen Augen darbot. Ich lag scheinbar dort, wo mich der Blitz des Drachens getroffen hatte. Der Drache war nirgends zu sehen. Welch ein Glück. Ich versuchte den Schmerz zu ignorieren und mich aufzurappeln. Ich blickte an mir herunter und sah nur verkohlte Schwärze. Dann drängten sich die Erinnerungen an das Erlebte zurück in meine Gedanken. Ich hatte mit Anthraxus gesprochen. Und ER hatte mich zurückgeschickt. Mich! Einen Magier, der sich noch nicht einmal einen zweiten Name verdient hatte. Nun ergaben Albis Worte entgültig einen Sinn. Auch wir Menschen können in der Gunst der Götter stehen, obwohl wir im Vergleich zu IHNEN nicht einmal winzig sind. Und ich werde mich der Gunst würdig erweisen. Ich werde Anthraxus' Lehren verbreiten und die Zahl seiner Anhänger vergrößern!!! Unwillkührlich schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Auch wenn der Schmerz in der verbrannten Haut dadurch noch mehr entflammte. Ich spürte ihn in dem Moment nicht. Ich lächelte. Von nun an bin ich den anderen Mitgliedern der Gruppe - Albis ausgenommen - weit überlegen. Ich habe einen Sinn im Leben. Ich weiß warum ich hier bin. Sie können mich hänseln und niedermachen. Sie können über mich lachen oder mir Vorwürfe machen. Das ärgert mich nun nicht mehr so wie es das früher einmal getan hat. Ich bin immer noch schwach im Gegensatz zu ihnen, aber ich weiß, dass ich etwas habe, was sie nicht haben und ich werde die Konflikte mit ihnen zu einem späteren Zeitpunkt zu meinen Gunsten entscheiden. Zu einem für sie unerwarteten Zeitpunkt. Ich bin nun nicht mehr so ungeduldig.
Kaum hatte ich mich orientiert und schwebte in Gedanken noch einmal in der schwarzen Leere des Todes, als ich Stimmen hörte. Meine Gedanken wandten sich der Realität zu und ich erkannte sie als die Stimmen meiner Gruppenmitglieder. Diese waren mehr als überrascht, mich lebend zu sehen. Albis wusste scheinbar sofort, was mir passiert war und erwiderte mein wissendes Lächeln. Ich bekam Kleidung geliehen und erfuhr, dass der Drache wirklich tot war. Und scheinbar dank meines Netzes. Der kleine Magier kann scheinbar doch was. Des weiteren erfuhr ich, dass auf dieser Ebene der Burg im hinteren Bereich noch einige Räume zu finden sind, die jedoch schon sehr lange nicht mehr genutzt werden. Außerdem hatten die anderen zwei Leichen gefunden. Beide trugen des Zeichen des Elemental Evil. Es scheinen sich unsere Vermutungen zu bestätigen. Ansonsten fanden sie noch einige brauchbare Gegenstände. Da sie anderen auch sehr mitgenommen nach dem Kampf waren, beschlossen wir zum Ort zurückzukehren und uns dort zu erholen. Außerdem hatten wir ja den Drachen und Neuigkeiten über das Wiederaufleben des alten Kultes.

In Hommlet waren wir im nu Tagesgespräch. Schließlich marschiert hier nicht jeden Tag eine zerrupfte Gruppe mit einem toten Drachen herum. Wir machten uns sofort auf den Weg zur Burg, wo wir den Drachen dann den Stadtherren zur Verfügung stellten. Außerdem erzählte Heng dann Rufus von den gefundenen Leichen und den Symbolen, die sie trugen. Rufus meinte daraufhin, dass er wohl mit Kanonesse Eday darüber sprechen müsse.
Am Abend wurde dann ein großes Fest veranstaltet und das Drachenfleisch verzehrt. Ich habe mich nur kurz dort aufgehalten und versucht, Tanitha in einen kleinen Konflikt zu bringen, was mir sichtlich gelungen ist. Ich denke, ich könnte es wirklich schaffen, ihr den Glauben näher zu bringen.
Morgen werden wir uns etwas ausruhen und neue Kräfte sammeln, um dann den einen Gang nach unten in der Wasserfeste zu erkunden.

17. Hammer 1361 DR

Heute erledigten wir einige Dinge.
Imarion machte sich auf zum Kirschner, um sich dort eine Rüstung aus den Drachenschuppen bauen zu lassen.
Ich holte mit Tanitha unsere neuen Sachen vom Schneider ab und schaute dann bei Spooknoar rein, um zu sehen ob der Meister inzwischen zurückgekehrt sei. Doch er war noch nicht da und seine kleine Tochter machte sich inzwischen Sorgen. Also ließ ich mir den Magier beschreiben und versprach, nach ihm Ausschau zu halten. Wenn wir ihn finden, könnte er uns vielleicht belohnen.
Heng verkaufte einige der gefundenen Sachen. Gleich ist es Mittag und wir werden uns zur Wasserfeste aufmachen.

Abends

Und wieder sind wir zurück. Natürlich kam es zu Kämpfen unten in dem feuchten, kalten und muffigen Gewölbe. Als wir die Treppe hinabstiegen wurden wir sofort von Gnollen angegriffen. Ich musste nicht in den Kampf eingreifen und wir erledigten sie relativ schnell. Die Treppe endete in einem größeren Raum, von dem ein schmaler Gang abging und in dem sich drei Türen befanden. Imarion erkundete zunächst den schmalen Gang und traf dort auf einige Ghule. Diese griffen natürlich doch auch dieser Kampf ging schnell zu unseren Gunsten aus, obwohl einige von uns zeitweise paralysiert wurden. Der schmale Gang hatte auf der einen Seite Zellentüren, in denen aber nur Knochen und Geröll lagen. Am Ende des Ganges schloß sich ein größerer Raum an, der wohl früher einmal eine Folterkammer gewesen war. Schade, dass die Gerätschaften alle nicht mehr brauchbar waren.
Also wandten wir uns nun der ersten Tür zu. Diese schien in letzter Zeit wohl öfter benutzt worden zu sein. Dahinter befand sich ein kleiner Raum. Imarion hatte ein sehr schlechtes Gefühl, ging aber trotzdem hinein. Der kleine Raum hatte wiederum eine Tür und als wir diese öffneten sahen wir uns nun einem würdigeren Gegner gegenüber. Eine handvoll Skelette, zwei Gnolle, ein sehr großes Skelett und einen Priesterin. Doch auch hier hatten wir wenig Mühe. Der Raum war sehr sauber, wohl gefegt und in der einen Ecke lag eine weiße Decke mit verschiedenen Gegenständen: ein Pergament in einer schwarzen Röhre, eine schwarze faustgroße Kugel, ein schwarzes Zepter mit einigen Edelsteinen, eine Eisenfackel mit Vertiefungen sowie drei schwarze Teile, die scheinbar für die Fackel gedacht sind.