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Teil 4 - Die Suche beginnt Mit dem Zug fuhren wir nach Regensburg, wo wir Kontakt zu einem Professor aufnahmen, der das "Puzzleteil" analysieren sollte. Der war sehr interessiert und datierte es auf ca. 456 vor Christus. Leider schickte er auch ein Bild davon per Email an eine Kollegen der gerade in der Türkei Ausgrabungen machte. Email! Wir hätten auch ein Schild aus dem fenster hängen können. Wir flohen eilig, aber am Bahnhof war schon dei Polizei und suchte nach uns. So besorgten wir uns Fahrräder und pedalten erstmal über Land weg. Auf einem Waldgrillplatz machten wir Rast, und weil Tahira unbedingt wissen wollte, wo ihre verdammten Bücher sind, ließen sich William und Johan bereitschlagen, ein größeres Ritual zu machen um die Bücher zu suchen ohne dabei selber entdeckt zu werden. Natürlich ging das Ganze in die Hose und der Paradox-Backlash verwandelte William in ein Albino. Außerdem gab es ein schönes pyrotechnisches Spektakel auf dem Grillplatz, so dass wir uns mal wieder schleunigst verdrücken mussten. Ich fürchte, ich bin ausgerechnet an den unfähigsten Haufen an Magiern gestoßen, die jemals zusammengekommen sind. Denn hatten wir nicht ein mühseliges Ritual versucht um unauffällig diese verdammten Bücher von Tahira zu finden? Wollten wir damit wohl verhindern, dass unsere Feinde, in deren gewlt die Bücher jetzt wahrscheinlich waren uns einfach lokalisieren und finden konnten? Und was macht Tahira kaum dass wir wieder irgendwo Pause machen? Sie sucht ganz ungeniert per Correspondence ohne jegliche Tarnung und Vorsicht nach ihren Büchern. Sie fand sie auch, ebenso wie unsere Feind uns. Nur knapp konnten wir flüchten, und uns in einen Güterzug nach München schmuggeln. mann, diese Frau ist nicht nur verrückt, sie ist auch noch total bescheuert. Wie kann jemand mit einem so lächerlichen IQ nur Magier sein! In München überlegten wir lange hin und her, wie wir weiter vorgehen sollten. Schließlich beschlossen wir, in die Türkei zu fahren um dort an dem mutmaßlichen Fundort des "Puzzleteils" weitere Nachforschungen anzustellen. Aber zunächst brauchten wir unauffällig Geld. In München fing gerade das Oktoberfest an und ich schlug vor, dort zu jobben. Vielleicht konnten wir auch einen Schausteller finden, der uns ein Stück in die richtige Richtung mitnehmen könnte. Das Fahrende Volk kenne ich schließlich gut, da ich mein halbes Leben in Zirkussen und auf Rummelplätzen verbracht habe. Tatsächlich fanden wir dort einen Job bei einem Schuasteller dessen nächste Station Wien sein würde und der uns dahin mitnehmen würde. Wir alle jobbten auf dem Oktoberfest, auch ich. Nur Tahira war sich dafür natürlich mal wieder zu gut. Statt dessen stromerte sie herum und versuchte wohl, sich Geld in die Tasche zu teleportieren. Das konnte nicht gutgehen. Gegen Ende der Wiesenzeit bemerkten wir eines Abends, dass Tahira nicht mehr zum Wohnwagen zurückkam. Wir klapperten die Lazarettstationen ab und erfuhren, dass sie in eines davon schwer verletzt eingeliefert worden war. Die Sanitäter gingen davon aus, dass sie in eine Schlägerei verwickelt gewesen war. Bei ihrem Temperament und ihrem "einnehmenden" Charakter eine durchaus plausible Vermutung. Aber jetzt war sie in einem Krankenhaus, und wir mussten sie da raus bekommen, bevor die Polizei sie identifizieren könnte. Immerhin wurde sie als Terroristin gesucht. Wir mussten über das Internet und einen Virtual-Adept Kontakt nach örtlichen Magiern suchen, denn wir brauchten schnell Hilfe. (Ich fürchte, ich werde den rest meines Lebens damit zubringen, die Schulden zurückzuzahlen, die ich mir jetzt wegen Tahira einhandle. Die Frau ist eine Seuche! Hmm. Vielleicht sollten wir sie zu den technokraten schicken?) Der Virtual Adept vermittelte uns die Adresse von Rudolf Ebergärtner, einem magier in München. Der war ziemlich verschlafen (und trug Kaninchanpantoffeln!) als wir mitten in der Nacht auf seiner Türschwelle standen, aber er schickte uns weiter zu Michael, einem Medizinstudenten und Cult of Ecstasy Magier der sich auf Life versteht, und der tahira vielleicht helfen könnte. Außerdem sorgte der Virtual Adept derweil für eine falsche identität in den Krankenhausakten, als Johanna Dose (Johanna Dösbaddel wäre passender gewesen). Michael und ich gingen in das Krankenhaus um Tahira anzusehen. Dabei stellte Michael fest, dass er ihr so nicht helfen konnte, denn die Verletzungen waren Folge eines Paradox-Effekts. Also mussten wir sie erst recht schnell rausschaffen, bevor den Ärzten etwas auffallen konnte. Tahira wurde von mir über ihre Situation gebrieft und erhielt die Anweisung, am nächsten tag jede weitere Behandlung zu verweigern und sich aus dem Krankenhaus zu entlassen. Ich versteckte mich im Hospital und ausnahmsweise hielt sie sich mal an die Anordnung, und so gelang es uns, sie aus dem Krankenhaus zu schaffen. Mit Hilfe von Michael brachten wir sie in einer leerstehenden Studentenbude unter, wo sie sich in den nächsten Tagen auskurieren konnte. Glücklicherweise war sie schnell genug wieder fit für die Weiterreise. Aber auf einmal wollte sie nicht mehr in die Türkei, sondern nach Stuttgart zurück, um zu versuchen, sich bei der Verbena die sie in den Kopf geschossen hatte zu entschuldigen. Aber sie war bereit, mir das Puzzleteil und ihr Buch anzuvertrauen. Ich war ja der Meinung, wir sollten sie gehen lassen. Ohne sie hätten wir mit Sicherheit weniger Probleme (immerhin war sie bisher für 90% unserer Schwierigkeiten direkt verantwortlich gewesen), aber Johan Tumb wollte sie partout nicht gehen lassen. Schade. Schließlich ließ sie sich bereitschlagen, uns zu begleiten. Mit dem Schausteller fuhren wir nach Wien. Unterwegs versuchte Johan irgendwelche Magie und versaute das. Danach war er etwas seltsam und bezeichnete Magier als "Böse" weil sie die Realität verändern. Seufz. Gerade hat sich William wieder erholt, da spinnt der Nächste rum. ich verstehe meinen Vater, dass er wenig mit anderen Magiern zu tun haben wollte. Wenn dieser inkompetente Haufen ein repräsentativer Schnitt ist... aber nein, die Vorstellung wäre zu grauenvoll. Es scheint eben mein Schicksal zu sein, diesen Haufen Spinner auf den richtigen Pfad zu führen. Hay, dabei bin ich doch hier das Kind und die anderen sind die Erwachsenen. Nur benehmen sie sich nicht so. Jedenfalls gelangten wir ohne allzugroße Schwierigkeiten nach Wien und von dort aus schlugen wir uns in der nächsten Woche per bahn und zu Fuß über die "Grüne Grenze" erfolgreich bis nach Ankara durch. Die Anderen waren diesesmal vernünftig genug, meiner Führung zu folgen, und von über-Grenzen-Schleichen verstehe ich was. Von uns allen bin ich sowieso die Einzige, die Erfahrung damit hat, ständig auf der Flucht zu sein. Zumindestens scheinen sie ein wenig lernfähig zu sein. Das macht Hoffnung. Aber die Akashics haben Tahira ihre Pistole zurückgegeben und schleppen selber ein veritables Waffenarsenal mit sich herum und das macht mich schon wieder sehr nervös. Was um alles in der Welt will Johan mit einem halben Dutzend Schußwaffen, darunter Maschinenpistolen und sogar ein Sturmgewehr? Der hat das mit dem Ascension-Krieg wohl etwas zu wörtlich genommen. |
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